Freitag, 27. Juli 2012


Der frühe Vogel pfeift den Blues


Eigentlich kriegt mich ja nichts und niemand sonntags vor 10.00 Uhr aus den Federn. Ich bekenne mich in allen Punkten der vorsätzlichen sonntäglichen Langschläferei schuldig. Aber am 22. Juli 2012 hab ich mir ausnahmsweise mal den Wecker gestellt. 

Boo Boo Davis und seine Band spielten "Sonntags am Schloss" zur Matinée!


Als um 11.00 Uhr die ersten schleppenden Töne aus den Lautsprechern drangen, wippten die Beine des Publikums mit noch latent vorhandener Bettschwere genauso schleppend mit. Doch um 13.13 Uhr, als Mr. Davis, Jan Mittendorp und John Gerritse (nach leider nur einer Zugabe) von der Bühne gingen, war auch der letzte Zuschauer tatsächlich wach. Sogar ich.

Wie es aussieht, bin ich seit diesem Sonntag rehabilitiert. Wenigstens für ein paar Wochen. Denn es werden an den nächsten Sonntagen noch einige andere interessante Bands früh aufstehen (Jessy Martens & Band, Connie Lush & Blues Schouter, Marvelous Kingpins, Hernik Freischlader Band). Und ich auch. 

Tipp: Decke, Picknickkorb, Kind (falls vorhanden) einpacken und die nachfolgenden Kindertheater oder Zaubershows (15.00 Uhr) auch noch anschauen. Für die, die dann immer noch nicht nach Hause wollen, beginnen weitere Konzerte am Abend dann um 18.00 Uhr. 






Dienstag, 24. Juli 2012

"Die Sinne betrügen nicht.


Nicht, weil sie immer richtig urteilen, sondern weil sie gar nicht urteilen; weshalb der Irrtum immer nur dem Verstande zur Last fällt." sagte Immanuel Kant irgendwann um 1800. 

Und wer daran zweifelt, kann sich dessen 2012 vom Sinnesrausch über den Dächern von Linz überzeugen lassen.

Kuriose optische Eindrücke gibt es zu sehen, verschiedenste Instrumente kann man bespielen, Salze schmecken, Gerüche erraten,  eigene Kunstwerke erschaffen und alles mögliche gibt es zu ertasten auf mehreren Stockwerken, drinnen und draußen.

Tipp: Zeit mitbringen. Verstand zu Hause lassen. Knipse einpacken.

 Ausschnitt des Innenlebens einer riesigen Lichtinstallation

Wasserspielplatz 

Okay... und ein bisschen Unsinn gibt es an einigen Stellen auch.


Montag, 23. Juli 2012

Paris, die Stadt der Liebe, ist ja bekanntlich wunderschön,



aber Prag fängt immerhin auch mit P an. Sowas sollte man nicht unterschätzen. 

Und doch gibt es da ein paar Unterschiede zwischen diesen beiden Ps.


In Prag riecht die Luft frischer.





In Prag schmeckt das Essen besser.




In Prag klingt die Straßenmusik unschnulziger.




In Prag sind die Straßen sauberer.





Die Cafés in den Seitenstraßen sind uriger
(aber der Kaffee schmeckt schlechter).



Die Geigen klingen schräger.




Die Clubs sind cooler. (Crossclub)



Die Bräute drehen sich schneller.


Die Laternen stehen schiefer.




Die Boote klingen jazziger.


Das Bier ist billiger.


Die Restaurants und ihre Innenhöfe sind gemütlicher.


Und in Prag schmecken die Küsse besser.


Find ich gut, dass ich nach dem fünften Mal Paris auch endlich mal in Prag war. Mit dabei hatte ich diesmal die Beroquick KB 135, die Minox 35 GT und meinen Herzensmenschen.


Donnerstag, 5. Juli 2012

Große Klappe, langer Schwanz



Ich hab da nen Freund. Nen ziemlich guten sogar. Dieser Freund liegt mir schon seit Jahren in den Ohren mit so ner Band. Dass die gut wäre. Ich sollte die mal hören. Und erleben natürlich. Ne Coverband ausem Saarland. Joa klar... gute Oldie-Coverband! *chrchrchr* Noch skeptischer konnte ich wirklich nicht mehr sein, weil dieser mein Freund Leute aus der Band persönlich kennt. Sowas ist ja immer gut für die Objektivität! Ein bis zwei Bier mit den Freunden aus der Band gekippt und schon is klar: Tolle Jungs! Super Band! 

Am 16. Juni kam ich dann nicht mehr drum rum. Weil die waren nämlich an dem Tag ganz in meiner Nähe. Stadtfest. Dillingen. Bin dann mal hin und hab mir die angehört. Trotz Regen. Trotz Bindfadenregen! Stellenweise eimerweise. Zwischendurch tröpfelnd. Doch eigentlich merkte man davon nichts. Vom Regen merkte man eigentlich nur in den Momenten was, wenn die Jungs Pause machten. Während sie spielten wurde getanzt. Es sah so ähnlich aus wie Rock 'n Roll, was die Leute da so tanzten. Und sie spielten gut. Sehr gut. Ich mag sie jetzt auch, die Alligators! (blog-Titel geklaut von Toni)








Dienstag, 3. Juli 2012


Haarscharf an der Schärfe vorbei



Ich wusste es! Okay, wenigstens vermutet hatte ich es schon immer: Ein gutes Bild braucht keine Schärfe! Aber so viele gute unscharfe Bilder wie am 22. Juni 2012 im KuBa in Saarbrücken hatte ich auf einen Haufen noch nicht gesehen. 

UNSEEN – An den Rändern der Fotografie

Studierende der Hochschule der Bildenden Künste Saar luden zur Vernissage ihrer Ausstellung ein. Um 19.00 Uhr, nach ein paar einleitenden Worten des Kurators Dr. Andreas Bayer, erzählte uns Prof. Eric Lanz die spannenden Entstehungsgeschichten der Bilder und von den vielen verschiedenen Ideen und Umsetzungen der Studierenden und nannte das Projekt "ein Ausprobieren von Möglichkeiten; ein Weg zu etwas hin; eine Zwischenbilanz". Ich für meinen Teil habe viele bereits durchaus angekommene Bilder entdecken können.

Von analogen Doppel- und Mehrfachbelichtungen bis zu digitalen Überstrahlungen, von geträufelter Flüssigkeit auf Filmmaterial bis zu einer in die Luft geworfener Handy-Kamera, von einem auf Fotopapier unmittelbar belichteten Körper bis zum mit Fensterreiniger besprühten Scanner - die Ideen der Ausstellenden waren zahlreich und die Ergebnisse dieses Projektes waren alle durch die Bank sehenswert. 

Wer sich das ebenfalls ansehen will, hat dazu noch einige Tage die Möglichkeit. Die Ausstellung läuft noch bis zum 22. Juli im Kulturzentrum am Bahnhof in Saarbrücken
Am Donnerstag dem 12. Juli 2012 kann man um 19 Uhr auch an einem Galeriegespräch mit Prof. Eric Lanz und den Studierenden teilnehmen.


 Akosua Adu-Sanyah vor ihrem "Selbstportrait in three colors"
Handabzug, 115 x 86


Shakti Richter hinter ihrer "Duo-Show"
38 Kleinbilddias, 19 Diabetrachter











Offenbach!



Offenbach? Nä, ne? Paris, Venedig, Prag, Berlin... aber Offenbach? Warum sollte man denn nach Offenbach? Was will man denn da? Naja... da wohnt halt die Heike. Und wenn man Heike besuchen will, dann muss man nun mal nach Offenbach. Also fuhr ich an diesem jenen Wochenende im April nach Offenbach.

Das beste Kalbsschnitzel und den leckersten Spargel meines Lebens aß ich dann eben in Offenbach. Warum auch nicht? Und auch meine erste Apfelweinschorle trank ich in Offenbach. Wo auch sonst? Meine erste Nacht in Museen verbrachte ich dann ebenfalls in Offenbach. Wenn man dann halt schon mal da is, ne? Und wo besuchte ich die erste Kamerabörse meines Lebens? Na? Nä, falsch geraten! Die war in Darmstadt. Denn da fuhr die Heike dann am nächsten Tag mit mir hin.
Offenbach? Klar! Jederzeit wieder! Aber nur wenn Heike Zeit für mich hat.



Italienischer Kalbsschnitzeldealer. Sehr geiler Laden!


Skurrile Tanz- und Fußboden-mit-Isolierband-bekleben-Performance mit elektronischer Begleitmusik im Deutschen Ledermuseum. Gefiel mir! Dort stehen übrigens die Turnschuhe des Joschka Fischer in ner Vitrine. Und Schrumpfköpfe! Schrumpfkopfvitrinenlicht war leider ausgefallen. Deshalb kein Foto. Hab mir jetzt aber ein kleines Blitzgerät besorgt. DAS passiert mir nicht nochmal! 


Heike! Ich hoffe, die Hoffnungslosigkeit betreffend meines Kunstverständnisses kommt hier authentisch genug rüber.


Aktionskünstlerin am Offenbacher Bahnhof. Der Sprayer rechts (nicht im Bild) macht grade Pause.



Ebenfalls Offenbacher Bahnhof. Wandbildnis der Leute mit den Klebebändern. In ganz Offenbach sah es so aus! Also jedenfalls dort, wo die Klebebandleute eben langgelaufen waren. Und wo Heike und ich auch lang liefen. Die 900 Meter die ich von Offenbach gesehen habe sahen jedenfalls so aus. 



Darmstadt, Uni, Mensa. Dort habe ich mir dann eine Minox 35 GT gekauft. Und den Rest des Tages mit ihr fotografiert. Heike und ich waren nämlich später noch an der Hafeninsel in (? rischtisch!) Offenbach und haben Schafe geknipst und uns in einer Hafenhalle Kunstwerke angeschaut. Aber die Minox ist kaputt und ich hab nur nen leeren Film. Also, die ist jetzt nicht so direkt kaputt. Die Batterien sind bloß alle. Aber wer konnte das ahnen? Heike vielleicht. Als sie fragte, ob ich mir nicht grad noch ein paar Batterien für die Minox kaufen will.