Sonntag, 28. April 2013

Zu groß geworden für Mutters Schoß



Am 12.04.2013 wurde der Kinosaal der KommKultur des SBS e.V. in Saarlouis zu einer kleinen Konzertbühne umgebaut. Für eine Frau aus Schweden mit ungarischen Wurzeln, die bereits mit 17 an der Musikhochschule in Salzburg studierte - Omnitah. 

Sie habe als kleines Mädchen auf dem Schoß ihrer Mutter gesessen und sei mit ihren Augen dem Fingerspiel auf den Tasten des Pianos gefolgt. Als Omnitah gewachsen sei und zu schwer für Mutters Schoß wurde, habe sie unter dem Flügel gesessen und mit ihren Puppen gespielt und dort, auf dem Boden, unter dem Flügel auf dem ihre Mutter täglich übte, habe sie sich inmitten dieser Klangwelt geborgen und sehr wohl gefühlt. Mit drei saß sie dann selbst an den Tasten. Und dank des Vaters, der Violinen-Lehrer gewesen sei, sei der Weg zum zweiten Instrument auch nicht weit gewesen. Dies und vieles mehr aus ihrem Leben erzählte uns die Künstlerin an diesem Abend zwischen ihren manchmal leisen und manchmal lauten, meist sehr persönlichen Stücken. Mit dem letzten Lied hoffte sie uns dann "am Ende vielleicht doch noch erreicht zu haben". Ihr Klavier- und Violinen-Spiel haben mich auch tatsächlich sehr beeindruckt. Und wäre Omnitah öfter mit ihrem ausdrucksstarken Gesang bei diesen leisen, dunkleren Tönen geblieben, die sie ab und zu anstimmte und die ich als sehr berührend empfand, hätte ich mir ein Exemplar ihres aktuellen Albums "Das bin ich" bestimmt mitgenommen. 











Freitag, 12. April 2013

Kleine reale Einheiten am Karsamstag


Linz. Landesgalerie. 1. Stockwerk. Walker Evans starb in demselben Jahr in dem ich geboren wurde. Das wusste ich gar nicht. Und was der Walker so alles in seinem Leben getrieben hat, das wusste ich bisher auch nicht so genau. Und weil er länger als sein halbes Leben lang fotografiert hat (zum Glück nicht nur Gladiolen), hat man in der Museumstraße 14 mehr als 230 Exponate ausgestellt, viele seiner Fotos aufgehängt und etliche Bücher und Zeitschriften mit seinen Pressefotos und Pressetexten in Glaskästen gesteckt. Und ich hab mir das alles angeschaut. Ein bisschen klein fand ich die Fotos ja schon. Aber das Näherrangehen lohnte sich durchaus. Auch die Begleittexte über die verschiedenen Dekaden in Evans fotografischem Schaffen, die an der Wand klebten, waren sehr lesenswert.

Die Ausstellung "decade by decade" in der Landesgalerie Linz kann man sich noch bis zum 26. Mai 2013 anschauen. 




Im 2. Stockwerk, im Wappensaal, hat Judith Huemer ihr "territory" eingerichtet. Mehrere Skulpturen, ein Video und Fotografien hat sie dort installiert, die alle irgendwie miteinander korrespondieren, die sich gegenseitig aber genügend Raum geben, damit sie auf den Betrachter auch einzeln in ihrer Eigenständigkeit wirken dürfen. Und das taten sie auch. Jedenfalls bei mir.





Die Ausstellung "territory" kann man noch bis 5. Mai 2013 besuchen. An diesem Tag findet ab 9.30 Uhr auch eine Frühstücksmatinee statt bei dem die Künstlerin anwesend sein wird.



Achso... ja... und ein Blick ins Gotische Zimmer im selben Stockwerk lohnt sich bei der Gelegenheit aber auch. 



Klemens, Franz, Anton, Hans, der andere Franz und Heinz haben ziemlich schräge Sachen gezeichnet und gemalt. Die Jungs haben mich damit auch schwer beeindruckt!